Der
LNB-Tilt, auch LNB-Skew genannt, bezeichnet die Drehung des
LNB ausgehend von seiner senkrechten Position im Halter. Es dient zur genauen Einstellung des Polarisators, um die bestmögliche Empfangsqualität zu erreichen.
Angenommen man will in München (48,15° Nord / 11,58° Ost) eine
Multifeed Sat-
Antenne mit 5 LNB installieren. Der Empfangsbereich soll zwischen 5° Ost und 28,2° Ost liegen. Nach der
normalen mathematischen Berechnung am Standort München kämen folgende Werte für den LNB-Tilt heraus:
Position | LNB-Tilt |
5,0° Ost: | 5,86° |
13,0° Ost: | -1,27° |
16,0° Ost: | -3,95° |
19,2° Ost: | -6,77° |
28,2° Ost: | -14,37° |
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Wie man sehen kann, sinkt der Wert des LNB-Tilts von 5,86° gegen 0° und dann weiter bis auf -14,37°. Genau an dieser Stelle muss sich wohl
Astra gedacht haben, dass es ziemlich kompliziert sein könnte, wenn bei der Sat-Installation (in West- und Zentraleuropa) auf Astra der LNB in der Halterung zusätzlich mitgedreht werden muss. Daher haben sie sich einen "kleinen Trick" ausgedacht und die Satelliten auf 19,2° Ost aus ihrer senkrechten Stellung (Lot) auf dem
Clarke-Belt einfach um 7° geneigt. Somit ist ganz klar, dass man dadurch auf 19,2° Ost für den LNB-Tilt einen ganz anderen Wert bekommt:
Position | LNB-Tilt |
5,0° Ost: | 5,86° |
13,0° Ost: | -1,27° |
16,0° Ost: | -3,95° |
19,2° Ost: | 0,23° |
28,2° Ost: | -14,37° |
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Dass sich Astra wegen der Vereinfachung der Installation diesen Trick ausgedacht hat, ist nur eine Vermutung, denn ich sehe sonst keinen Sinn warum man so etwas machen sollte. Es bringt an sich praktisch nichts. Im Gegenteil, bei einer DiSEqC 1.2 Drehanlage wird durch die Drehung nicht der korrekte LNB-Tilt automatisch eingestellt. Dadurch kann locker 1
dB an
Gewinn verloren gehen.
Allgemeiner Hinweis:
Auch wenn die Signalqualität hoch ist, sollte man immer noch probieren ein Paar Millimeter am LNB zu drehen, um zu sehen, ob doch mehr raus zu holen ist. Der Wert des LNB-Tilts kann hier auf SatLex mit dem '
Azimut-/
Elevations-Rechner' genauestens berechnet werden!