DiSEqC für Techniker
[2.0] Geschichtliches
Wer die Entwicklung des Satellitenempfangs aktiv beobachtet hat kann feststellen, daß der Umfang der benötigten Umschaltkriterien stets gewachsen ist. Es werden Steuersignale zur Wahl der Polarisationsebene, des Frequenzbandes und der Satellitenposition bzw. zur Steuerung einer drehbaren Antenne, die auch meist mit einem separaten Polarizer ausgestattet ist, benötigt. Die Schnittstellen sind jedoch nicht standardisiert und werden teilweise sogar für gegensätzliche Zwecke verwendet. Zusätzlich treten Übertragungsfehler und Spannungsabfälle auf den Leitungen sowie elektromagnetische Störungen durch ungeschirmte Steuerleitungen auf.

Mit dem Ausbau des Hot-Bird Satellitensystems von EUTELSAT und der Erweiterung des ASTRA Satellitensystems von SES gab es nun einen weiteren Konflikt in der Verwendung der Steuersignale. Während ASTRA das auf die Fernspeisung aufmodulierte 22 kHz Tonsignal zur Umschaltung zwischen dem unteren und dem neuen oberen Frequenzband (Universal LNB) verwendet, propagierte EUTELSAT dies zunächst zur Wahl des Satellitensystems bei einer Multifeed Antenne. Einige Hersteller begannen damit, Receiver mit zusätzlichen firmenspezifischen Kennfrequenzen für ein weiteres Umschaltkriterium zu entwickeln, was zu weiteren Inkompatibilitäten und technischen Problemen führte.

Philips erkannte die Misere und machte sich Gedanken über ein neues, flexibles und preisgünstiges System zur Steuerung der gesamten Antennenperepherie wie LNBs und Multischalter, bis hin zu Polarizern und drehbaren Antennensystemen. Unter der Bezeichnung DiSEqC (Digital Satellite Equipment Control, Digitale Satellitenzubehör-Steuerung) wurde das System von EUTELSAT verfeinert und endgültig spezifiziert. Es steht nun jedem als offener und lizenzfreier Industriestandard zur Verfügung und wird von EUTELSAT koordiniert. DiSEqC™ ist ein Warenzeichen von EUTELSAT.
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